U-Bahnhof Ruhleben bis Schloss Charlottenburg
Ca. 6,3 km, 2 Stunden
Plus Schöner Uferweg, hauptsächlich Schotterweg, herrliche Blumen in den Laubenkolonien am Wegesrand, besonders schön: Kolonie Schleusenland
Minus Leider muss man ständig mit ungeduldigem Fahrradklingeln rechnen. Obwohl der Weg nicht asphaltiert ist und Fußgänger Vorrang haben, wird er von Radfahrern als Verkehrsweg verstanden und entsprechend genutzt, weshalb entspanntes Flanieren nicht möglich ist.)Besonders auf dem engen Weg durch die Laubenkolonie Schleusenland, die besonders schön ist, ist das sehr lästig.
Empfohlener Start: U-Bahnhof Ruhleben, Bus 130 Wiesendammbrücke, Bus M45 Machandelweg
Nach einer halben Stunde komme ich zur Rohrdammbrücke, die ich unterquere. Links sehe ich den Siemensturm. Hier ist es etwas lauter. Ich höre Verkehrslärm, aber es ist noch akzeptabel. Kurz darauf unterquere ich die Rudolf-Wissell-Brücke. Hier fahren schon mehr Radfahrer. Ich komme an der Schleuse vorbei, dann führt ein schmaler Sandweg durch die Kleingartenanlage Schleusenland. Eine bunte Blütenpracht und herrlich duftende Rosen erfreuen mich hier im Sommer. Diese Freude wird leider durch teilweise schnell fahrende Radfahrer getrübt. Da der Weg sehr schmal ist, ist hier eigentlich kein Platz für Fußgänger und Radfahrer. Der Vorrang für Fußgänger scheint nicht zu gelten, jedenfalls funktioniert er in der Praxis nicht. Die zunehmende Nutzung des Wegs durch Radfahrer könnte damit zusammenhängen, dass das Radfahren auf manchen Wegen im Schlosspark nun wieder erlaubt ist.
Nun gehe ich in den Schlosspark Charlottenburg hinein und sehe einen 10 m hohen Marmorobelisken des Künstlers Braco Dimitrijcvic. Das Denkmal ist einem willkürlich festgelegten Tag, dem 11. März, gewidmet und soll provozieren durch eine traditionelle Denkmalform ohne festgelegten Inhalt (concept art). Kurz darauf passiere ich das Belvedere, das ursprünglich als Aussichtspavillon erbaut wurde und auf einer Insel lag. Es wurde im Krieg zerstört und 1956-60 vereinfacht wiederhergestellt. Seit 1971 ist dort die KPM-Porzellansammlung des Landes Berlin untergebracht — die wichtigste öffentliche Sammlung Berliner Porzellane. Gleich dahinter befindet sich der Karpfenteich. Es lohnt sich, ihn zu umrunden und die wunderschönen Seerosen genauer anzuschauen.
Der Schlosspark ist wunderschön, und es lohnt sich, hier länger zu verweilen. Ich empfehle, über die Luiseninsel zu gehen. Vielleicht ist die Büste der Königin Luise gerade wieder frisch von Verehrer/innen geschmückt worden. Unter den schönen alten Bäumen ist eine etwa 200 Jahre alte Sumpfzypresse, einziges Naturdenkmal im Schlossgarten. Direkt am Schloss gibt es einen Maulbeerbaum, eine Mispel und eine Kirschpflaume, überhaupt sind zahlreiche gärtnerische Attraktionen im Schlossgarten zu ent-decken.
Ich kann hier die 3. Etappe des Spreewegs beenden und gehe durch den Haupteingang des Schlossparks hinaus zur Bushaltestelle des M45, Schloss Charlottenburg oder zum U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz.
Bis zur Jannowitzbrücke kann man dann auf rund 10 km an der Spree entlang durch die Innenstadt laufen. Meist hat man sogar die Wahl, auf welcher Seite man gehen will. Dabei reiht sich eine historische, architektonische bzw. städtebauliche Sehenswürdigkeit an die andere. Wer aber langsam genug ist, wird auch im Kleinen immer wieder Entdeckungen am Wegesrand machen.
- Anfahrt mit Bus + Bahn:
- U-Bahn: Ruhleben
U-Bahn: Richard-Wagner-Platz
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